Mit Bio viele Umweltprobleme auf einmal lösen
Wer Bio macht, schützt nicht nur den Boden oder nur die Artenvielfalt, sondern alles zusammen. Denn die Öko-Verordnung schreibt eine umweltfreundliche Produktion vor – per Gesetz. Das Bio-Recht regelt, wie Lebensmittel auf dem Acker oder im Stall entstehen, in Mühlen, Molkereien und Co. weiterverarbeitet werden und auch, was beim Handel mit Bio eingehalten werden muss. Umweltschutz setzt an allen wichtigen Punkten der Produktion an, statt nur Einzelaspekte herauszupicken. Zum Beispiel zielt Bio darauf ab Nährstoffkreisläufe in der Natur zu schließen – damit Klima und Umwelt weniger belastet werden. Wenn Bio ein Sportler wäre, dann ein Zehnkämpfer: In vielen Disziplinen richtig gut!
- Bodenschutz:
VO 2018/848 Art. 4 b), Art. 5 c) und Art. 6 a) - Artenvielfalt:
VO 2018/848 Art. 4 c), g) und i) - Umweltfreundliche Produktion:
VO 2018/848 Art. 4 a) und d), Art. 5 a), c), f) und h) und Art. 9 - Bio-Ackerbau:
VO 2018/848 Art. 2 (2), Art. 6, Art. 12 (1) und Anhang II Teil I - Bio-Tierhaltung:
VO 2018/848 Art. 2 (2), Art. 6, Art. 14 (1) und Anhang II Teil II // VO 2020/464 Anhang I - Bio-Herstellung:
VO 2018/848 Art. 2 (2), Art. 7, Art. 16 (1), Art. 17 (1), Art. 18 (1), Art. 19 (1) sowie Anhang II Teil IV, Teil V, Teil VI, Teil VII - Bio-Handel:
VO 2018/848 Art. 2 (2), Art. 23 (1), Art. 44, Art. 45 (1) und Anhang III
Ohne Pestizide wie Glyphosat summt es auf dem Acker
Mit der Natur wirtschaften, statt sie zu bekämpfen. Alle Bio-Betriebe arbeiten nach diesem Grundsatz. Zum Beispiel im Pflanzenbau: Das komplette Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden wie Glyphosat schützt und stärkt die Artenvielfalt. Auf Bio-Feldern blühen neben der Hauptkultur wie etwa Getreide auch viele Wildkräuter, weswegen hier auch mehr Insekten und Vögel leben. Sie alle sind Zeugen umweltschonender Landwirtschaft. Die Vorteile belegt die Wissenschaft eindeutig: Im Mittel liegen die Artenzahlen der Ackerflora bei Öko-Bewirtschaftung um 95 %, bei den Feldvögeln um 35 % höher als im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft.
- Kreislaufwirtschaft:
VO 2018/848 Art. 5 a) und c) sowie Art. 6 b) und c) - Verbot chemisch-synthetischer Pestizide:
VO 2018/848 Art. 24 (3) a), b), c) und (5)
Mehr Bodenfruchtbarkeit durch Bio
Bio punktet besonders dort, wo die gesamte Landwirtschaft nachhaltiger werden muss: Beim Schutz von unserem Boden, des Wassers und beim Klima. Das wichtigste Gut der Bio-Höfe ist ihr Boden, der rein organisch gedüngt wird, beispielsweise mit Mist. Energieintensive mineralische Mineraldünger sind tabu. Mit abwechslungsreichen und cleveren Fruchtfolgen sorgen Bio-Bäuerinnen und -Bauern dafür, dass Böden fruchtbar bleiben und Humus aufgebaut wird. Humus kann wie ein Schwamm Wasser aufnehmen und langsam abgeben. Das schützt vor Hochwasser und wappnet die Böden besser vor Dürre. Bodenschutz ist also nicht nur bedeutsam für die Pflanzenernährung, sondern auch, wenn es darum geht, die Landwirtschaft an die Klimakrise anzupassen. In Zahlen ausgedrückt: Bei der Bodenfruchtbarkeit sind 56 % der Bio-Betriebe im Vorteil.
- Organische Düngung:
VO 2018/848 Anhang II Teil I Nr. 1.9.1, 1.9.2 c) und 1.9.3 - Verbot von mineralischem Stickstoffdünger:
VO 2018/848 Anhang II Teil I Nr. 1.9.8 - Fruchtfolgen:
VO 2018/848 Anhang II Teil I Nr. 1.9.2 - Bodenfruchtbarkeit:
VO 2018/848 Art. 4 b) und Art. 6 a) sowie Anhang II Teil I Nr. 1.9.2
Gut fürs Klima: Weniger Tiere pro Fläche
Viel klima- und umweltfreundlicher ist auch die Bio-Tierhaltung. Hier punktet Öko damit, dass nur so viele Rinder, Geflügel, Ziegen, Schafe oder Schweine gehalten werden, wie unsere Ressourcen vertragen. Futter kommt anteilig vom Hof oder aus der Region, statt aus Südamerika. Mit dieser sogenannten flächengebundenen Tierhaltung, die das Bio-Recht vorschreibt, verhindern Öko-Höfe wirksam Nitratüberschüsse. Das schützt Böden und Trinkwasser. Vergleicht man Bio mit herkömmlicher Landwirtschaft, so wird deutlich: 71 % der Bio-Betriebe liegen mit Blick auf den Gewässerschutz eindeutig vorn, weil kritische Stoffe wie Pestizide, Kunstdünger oder Antibiotika tabu sind oder nur in Bruchteilen verwendet werden.
- Regionales Bio-Futter:
VO 2018/848 Art 6 m) und Anhang II Teil II Nr. 1.4.1 a) - Flächengebundene Tierhaltung:
VO 2018/848 Art. 5 f), ii) und Art. 6 k) - Keine Pestizide:
VO 2018/848 Art. Art. 24 (3) b), c) und (5) - Keine Kunstdünger:
VO 2018/848 Anhang II Teil I Nr. 1.9.8 - Weniger Antibiotika:
VO 2018/848 Anhang II Teil II Nr. 1.5.1.3 und 1.5.2.2
Gut für die Umwelt – gut für mich
Öko sorgt also für beides: Gesundes Essen und intakte Öko-Systeme. Viele Probleme, die wir heute durch industrielle Tierhaltung, chemisch-synthetische Pestizide oder Mineraldünger kennen, werden mit einer Produktion nach Öko-Regeln mit einem Schlag wirksam und günstig gelöst. Bio-Lebensmittel sind also gut für die Umwelt – und deshalb auch gut für uns Menschen, die nur in einer gesunden Umwelt auch selbst gesund bleiben.
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